Frau sitzt im Schneidersitz auf Steg am Wasser mit Over Ear Kopfhörern und schaut auf Smartphone in ihren Händen
Was ist die Facebook Musik App? (Bild: miztanya - stock.adobe.com)

Ratgeber Apps & Programme Aufgepasst: Bald kommt die Facebook Musik App

Der technische Fortschritt bleibt unaufhaltbar: Noch nicht allzu lange ist es her, dass wir zum Musikhören unterwegs einen mp3-Player benutzt haben. Davor waren es MiniDisc-Player, Discmans und Walkmans. Wer heutzutage mobil Musik hören will, nutzt dafür einfach sein Smartphone. Anfangs als Dateien aufs Handy gezogen, werden Songs heute per Spotify & Co gehört. Seit einigen Jahren dominieren Streaming-Dienste den Markt. Ein neuer Trend unter Musikliebhabern sind Apps, mit denen Sie Songs oder Tonausschnitte mit eigenen Videos kombinieren und somit Musikvideos und spaßige Clips erstellen können. Die wohl bekannteste App ist TikTok mit weit über 1,5 Milliarden Nutzern. Zurzeit wird eine neue Applikation ausprobiert, die dem derzeitigen Marktführer Konkurrenz machen soll. Unter dem Namen „Collab“ testet Facebook eine Musik App. Wir verraten Ihnen, was Sie von der Anwendung erwarten können.

Das steckt hinter der Facebook Musik App „Collab“

Bei Collab handelt es sich um eine neue Facebook Musik App, mit der Sie eigene Songs und Videos erstellen können. Der Name stammt vom englischen Wort „collaborate“ und heißt übersetzt „zusammenarbeiten“. Das trifft es ziemlich gut: Ziel der Facebook Musik App ist es, Musiker bzw. Musikfans zusammenzubringen. Mit der Applikation lassen sich bis zu drei verschiedene (Musik-)Videos parallel abspielen. Dabei können Sie all die Filmclips verwenden, die zuvor in der App von anderen Usern gepostet wurden. Auf diese Weise soll es Musikenthusiasten möglich werden, nach Arrangements in Songs zu suchen, diese zu verwenden und somit eigene Musik-Kompositionen zu erschaffen. Kurzum: Mit Collab können Sie Musik anderer User benutzen und damit selbst Songs produzieren - und all das per Video. Haben Sie ein entsprechendes Musikvideo fertiggestellt, können Sie es in allen Apps posten, die zu Facebook gehören – denn Collab ist Teil des Facebook-Kosmos. Musikalische Vorerfahrung ist zum Verwenden der App nicht nötig, Collab ist auch für Amateur-Musiker problemlos nutzbar.

Die Facebook Musik App gibt es zunächst als Beta-Version

Die wichtigste Nachricht gleich vorweg: Collab ist aktuell nur in den USA und Kanada erhältlich. Es ist jedoch geplant, die App auch in anderen Ländern anzubieten. Der Grund: Von der Facebook Musik App existiert noch keine Vollversion. Wollen Sie von der neuen Applikation Gebrauch machen, geht dies zunächst nur in Form einer Beta-Version. Bei einer Beta-Version handelt es sich um ein sich noch in der Entwicklung befindendes Programm. Dieses bietet im Gegensatz zur Vollversion noch nicht alle Features. Ziel einer Beta-Version ist es, neue Programme zu testen und sie mithilfe von Test-Usern zu optimieren, indem diese Feedback dazu geben. Smartphone-Nutzer, egal ob Android oder iOS User, können sich regelmäßig in Listen eintragen, die von Herstellern neuer Apps veröffentlicht werden. Im Anschluss wird eine begrenzte Zahl an Personen ausgewählt, die exklusiven Zugang zur jeweiligen App erhalten - so auch im Falle der Facebook Musik App. Leider ist dies im Augenblick noch nicht für User hierzulande möglich. Es ist aber davon auszugehen, dass auch Sie bald in den Genuss kommen, die neue Facebook Musik App zu testen bzw. die Vollversion zu nutzen.

Per Facebook Musik hören – Konkurrenz für TikTok?

Sehr viele haben mittlerweile die TikTok App auf dem Handy und wenn nicht, dann kennen Sie mit Sicherheit jemanden, der die Applikation verwendet. Mit TikTok können Sie Videoclips per Lippen-Synchronisation erstellen und damit bereits existierende bzw. eigene Videos kombinieren. Heraus kommen Musikvideos und Filmclips mit musikalischem Inhalt, der durch allerlei Effekte aufgehübscht werden kann. Jedes Video basiert auf einer zuvor ausgewählten Musik- oder Tonaufnahme. Die Filmclips sind auf 60 Sekunden begrenzt. Ein Video ist immer so lang wie die von Ihnen verwendete Audiospur.

Die bereits 2016 entwickelte App hat sich innerhalb der vergangenen zwei Jahre zu einer der beliebtesten Anwendungen weltweit durchgesetzt. Diesen Siegeszug versucht Facebook nun zu durchbrechen - indem es eine eigene Applikation mit ähnlichen Funktionen auf den Markt bringt. Die Idee ist, dass viele TikTok User zur Facebook Musik App wechseln und Collab somit eine ernstzunehmende Konkurrenz für TikTok wird. Ob dies auch tatsächlich geschieht, bleibt zunächst abzuwarten. Mit über 1,5 Milliarden Nutzern ist TikTok die unangefochtene Nummer eins unter den interaktiven Video-Apps.

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Facebook hat ein eigenes Entwickler-Team für neue Apps

Mann mit Over Ear Kopfhörern sitzt lächelnd mit Smartphone in der Hand auf Sofa
Facebook Musik App Funktionen (Bild: insta_photos - stock.adobe.com)

Facebook hat in der Vergangenheit zahlreiche Versuche unternommen, bekannte und beliebte Apps zu kopieren und eigene Anwendungen auf den Markt zu bringen bzw. populäre Features in seine eigenen Apps zu integrieren. Seit letztem Jahr wird diese Strategie nicht mehr von Facebook selbst verfolgt, sondern von einem eigenen Entwickler-Team. Die Gruppe heißt „NPE Team“. NPE steht für „New Product Experimentation“, also das Experimentieren an neuen Produkten. Das Entwickler-Team ist dafür da, um an App-Ideen zu arbeiten und diese in Form von Beta-Apps (also Vor-Versionen) zu veröffentlichen. Auf diese Weise soll an einem kleinen Personenkreis getestet werden, ob neue Applikationen, wie in diesem Fall die Facebook Musik App, Potenzial besitzen und als „klassische“ Anwendungen auf den Markt gebracht werden können. Wenn sich herausstellt, dass eine Idee nicht erfolgreich ist, kann ein Projekt auf kurzem Wege einfach wieder beendet werden. Durch das NPE Team erhofft sich Facebook, Musik-Apps und andere Applikationen testen zu können, ohne dabei den Druck des großen Firmennamens zu haben.

Die Facebook Musik App ist nicht die erste Kopie mit bekannten Features

Es gehört zu Facebooks Firmenpolitik, beliebte Features aus anderen Anwendungen in seine eigenen Apps zu integrieren bzw. damit einfach neue Apps herauszubringen. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die Story-Funktion bei Instagram. Ursprünglich ein beliebtes Snapchat-Feature hat sich Instagram diese Funktion kurzerhand einverleibt. Instagram gehört seit 2012 zu Facebook, nachdem die Popularität der App stetig stieg, und es in den Facebook-Kosmos integriert. Auch WhatsApp wurde von Facebook im Jahr 2014 übernommen und wartet mit teils identischen Funktionen wie Instagram oder die klassische Facebook App auf. Dass die neue Facebook Musik App stark an TikTok erinnert, ist also kein Zufall, sondern zählt vielmehr zur Firmenpolitik des Unternehmens.