Mann klaut Smartphone aus Rucksack
Smartphone verloren oder geklaut: Das ist zu tun (Bild: Antonioguillem - stock.adobe.com)

Ratgeber Smartphone Smartphone verloren oder geklaut: Das ist zu tun

Für viele ist es eine regelrechte Horrorvorstellung: Sie haben Ihr Handy verloren oder es wurde Ihnen sogar geklaut. Zahlen des Bundeskriminalamts zeigen, dass in Deutschland täglich ca. 600 Smartphones geklaut werden. Die Dunkelziffer kann sogar noch höher liegen. Das ist nicht nur ärgerlich, weil das Gerät in den meisten Fällen mehrere hundert Euro gekostet hat. Auch die nervenaufreibende und zugleich gefährliche Tatsache, dass hochsensible und private Daten wie z.B. Zugangsdaten für Bankkonten in fremde Hände gelangen könnten, geht mit dem Verlust eines Smartphones einher. Wir erklären Ihnen, wie Sie nach einem Diebstahl Ihres Smartphones am besten reagieren und welche Maßnahme Sie einleiten sollten.

Smartphone verloren - erster Schritt: SIM-Sperrung

Das Verschwinden von hunderten persönlichen Kontakten und Telefonnummern ist die eine Sache, trotzdem sollte Ihre Aufmerksamkeit im ersten Moment nicht dem verlorenen Telefonbuch gelten. Wenn Ihr Smartphone nicht auffindbar ist, sollte die erste Sofortmaßnahme immer sein, Ihr Smartphone anzurufen. Ist diese Maßnahme nicht von Erfolg gekrönt, sollten Sie weitere einleiten. Über das Apple-Feature Mein iPhone suchen oder über den Device Manager von Android können Sie Ihr Smartphone aus der Ferne für eine weitere Benutzung sperren. Dafür muss aber die Voraussetzung erfüllt sein, dass das Gerät noch im Mobilfunknetz angemeldet ist. Um dem Dieb oder Finder nicht die Möglichkeit zu geben, mit Ihrem Smartphone auf Ihre Kosten zu telefonieren, sollten Sie Ihre SIM-Karte sofort sperren lassen. So gut wie alle Mobilfunkanbieter haben extra dafür eine Sperr-Hotline eingerichtet. Dort können Sie Ihre SIM-Karte schnell und unkompliziert sperren.

Zweiter Schritt: Den Diebstahl anzeigen

Ist die SIM-Karte gesperrt, sollte Sie Ihr nächster Schritt zur Polizei führen, um den Diebstahl anzuzeigen. Dies ist auf jeden Fall unumgänglich, wenn der entstandene Schaden etwa bei einer Reise- oder Handyversicherung gemeldet werden soll. Das ist aber nicht der einzige Vorteil. Auch bezüglich einer noch offenen Telefonrechnung ist eine gestellte Anzeige hilfreich, da die sogenannte Haftungsbegrenzung bei vielen Providern nur gilt, wenn Sie den Diebstahl angezeigt haben. Voraussetzung einer Anzeige bei der Polizei ist die Seriennummer Ihres Smartphones. Ohne diese kann die entsprechende Dienststelle oder das Fundbüro Ihr Smartphone nicht identifizieren. Die Seriennummer - auch IMEI genannt - besteht aus 15 Ziffern und sollte von Ihnen immer sicher Zuhause verwahrt werden. Unter dem Akku Ihres Smartphones finden Sie meisten ein kleines Schild, auf dem sich die Nummer befindet. Darüber hinaus zeigt Ihr Handy die Seriennummer nach Eintippen der Kombination „Stern-Raute-Null-Sechs-Raute (*#06#)“auf dem Display an.

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Dritter Schritt: Orten und Zugriff sperren

Mann sitzt mit Smartphone am Laptop
Das ist bei Verlust oder Diebstahl des Smartphones zu tun (Bild: Oleshko Artem - stock.adobe.com)

Des Weiteren gibt es spezielle kostenpflichtige Anwendungen, die Sie vor einem Diebstahl Ihres Smartphones schützen sollen. Mit diesen Programmen können Sie per GPS den Standort Ihres Geräts herausfinden, den Zugriff sperren und sensible Daten verschlüsseln, sodass der Finder oder Dieb nicht Ihre Privatsphäre verletzen kann. Bei Android, Windows Phone und beim iPhone ist es möglich, sein gestohlenes Handy orten zu lassen – und zwar kostenlos. Dafür sind also keine weiteren Apps notwendig. Jedoch muss der Nutzer die Ortung im Vorfeld explizit erlauben; der entsprechende Menüpunkt befindet sich im Android-Geräte-Manager unter Google-Einstellungen beziehungsweise in den Einstellungen der Apple iCloud. Außerdem gibt es Programme, die Sie als rechtmäßigen Besitzer des Smartphones per Mail informieren, wenn in Ihrem gestohlenen Handy eine andere SIM-Karte eingelegt wird. Darüber hinaus teilen Ihnen die Programme die neue Rufnummer und den aktuellen Standort Ihres Handys mit.

Vierter Schritt: Sperren aktivieren

Sie können Ihr Smartphone auch mit Funktionen besser schützen, die bereits auf dem Gerät vorhanden sind. Eine Bildschirmsperre sollte immer die erste Maßnahme sein, die Ihr Smartphone vor einer Fremdnutzung schützen. Der Bildschirm kann bei den meisten Android-Geräten mit einem PIN oder Muster gesperrt werden. Beim iPhone gibt es mit Touch ID und Face ID weitere Schutzmöglichkeiten. Zudem können Sie Ihren Dateien vor einem fremden Zugriff schützen, indem Sie die SD-Karte verschlüsseln. Bei den meisten Android-Geräten finden Sie diese Funktion in den Einstellungen unter „Sicherheit“. Bei iPhones müssen Sie diese Funktion nicht separat einstellen, da das iOS-System sowieso geschlossen ist.

Fünfter Schritt: Prävention - Smartphone schützen, Daten sichern

Gerade wenn Sie ein aktuelles Top-Smartphone Ihr Eigen nennen können, ist eine Smartphone-Diebstahlversicherung durchaus sinnvoll. Wichtig ist jedoch, dass Sie die genauen Bedingungen der Versicherung kennen und beachten: Manche Versicherungen zahlen nämlich nur, wenn Ihr Smartphone etwa aus einem geschlossenen Raum oder unter Einsatz von Gewalt geraubt wurde. Wenn Sie den Verlust Ihres Smartphones selbst zu verantworten haben, werden die Versicherungen normalerweise nicht zahlen. Eine weitere wichtige Maßnahme ist die Sicherung Ihrer Daten. Zu diesem Zweck sollten Sie Mails, Adressen, Daten, Fotos und andere Dokumente in bestimmten Abständen extern speichern, damit bei einem Verlust Ihres Smartphones nicht alle Ihre Daten verloren gehen. Sie können dafür unter anderem spezielle Software benutzen. Beim iPhone werden die wichtigsten Daten automatisch über die iCloud gesichert. Zudem haben Sie bei den Apple-Smartphones die Möglichkeit, Daten manuell über iTunes zu sichern. Auch bei Googles Betriebssystem Android können Sie Ihre wichtigsten Daten und Dateien in einer Cloud speichern. Einzige Bedingung: Das Android-Smartphone ist mit einem Google-Konto verbunden. Mehr zu dem Thema finden Sie im Artikel Datensicherung.